Der erste österreichische Podcast der sich nur mit phantastischen Büchern beschäftigt. Unter anderen: Science Fiction, Fantasy, Bizzare Fiction, Märchen, Steampunk, Cyberpunk, und Biopunk, Technothiller, Fabeln, High und Low Fantasy, Space Operas, Military SF oder was mir sonst noch so in den Sinn kommt. Ich bin nicht zickig.
…denn gerade bei „Network Effekt“ von Martha Wells bietet sich eine tiefere Untersuchung an. Die hat mit den vier Murderbot Novellen gutes Material abgeliefert und wag sich mit dem fünsten Werk in der Reihe an einen Roman. Funktioniert das auch? (Spoiler: Nein).
Wie man es richtig mat zeigt Max Gladstone mit „This is how you lose the time war“. Zwei verfeindete Agenten schicken sich auf ca 200 Steiten Liebesbriefe durch die Zeit. So muss Novelle.
Weil, wenn man schon in einer dystopischen Gesellschaft lebt, warum sollte man es dann nicht wenigstens gemütlich haben?
Bücher dazu vom Autor Japer Fforde:
In „Shades of Gray“ bekommen wir eine Welt vorgeführt in der alle Menschen in einer chromatischen Hierachie leben: Wer man in der Gesellschaft ist ist ausschließlich abhängig davon, welche und wieviel Farbe man sehen kann. Und auch sonst ist noch so einiges seltsam in: Apokryptische Tiere, das Verbot zur Herstellung von Löffeln, Schneckenrennen.
In „The Constant Rabbit“ gibt es in England nach einem ‚Event‘ eine Kolonie mit 1,5 Millionen antropomorphen Hasen. Und was machen Menschen? Logisch: das gesammte Waffenarsenal des Rassismus aus 10.000 Jahren Menschheitsgeschichte wird gegen diese Hasen zu Felde geführt.
Wenn man nicht umbedingt Hitler erschießen will aber umedingt einen Grund braucht um durch die Zeit zu reisen, wieso nicht für die Liebe?
So ist es zumindest in „Die Tür in den Sommer“ von Robert Heinlein, in welchen ein betrogener Ingenieur versucht verschiedenes Unbill das in in der Vergangenheit zugefügt wurde zu korrigieren.
In „All Out Wrong Today“ geht es um mehr: Ein Zeitreisender hat seine Zeitline (fliegende Autos, freue Energie, Kommunismus) kputt gemacht, und ist in underer Zeit gelandet: Steve Bannon, Brexit und die 2016 Staffel des „Bake Offs“. Nicht schön. Aber ein schönes Buch.
„Chimpanzee“ von Darin Bradly bekommen wir eine nahe Zukunft geschildert in der Leute die ihren Studienkredit nicht zurückzahlen können sich künstlich verblöden lassen müssen. Weil: no money, no Bildung.
Der umgekehrte Weg wird in „Blumen für Algernon“ van Daniel Keyes beschritten: ein geistig Behinderter kommt in den genuss einer Behandlung die ihm zuerst normal und später superintelligent macht.
…oder anders gesagt: ich hab mir einfach zwei Bücher geschnappt bei denen Magie eine gewisse Rolle spielt.
Buch eins ist ein Buch aus der Xanth Reihe von Pies Anthony, um genau zu sein „Kamälion Magie“. Das wiederum ist das erste in einer Reihe von 38 Büchern die im magischen Land Xanth spielen und beschäftigt sich mit der Suche eines Mannes nach seinem magischen Talent.
Bekannter hingegen dürfte „Jonathan Strange und Mister Norrel“ von Suannne Clarke sein, nicht zuletzt wegen der Verfilmung als Miniserie: in einem England das sich einer magischen Vergangenheit rühmt versuchen zwei unterschiedliche Charaktere die Magie wieder zum Leben zu erwecken.
In „Little Brother“ erleben wir des Anfang eines Überwachungsstaats: nach einem Terroranschlag wittert die Homeland Security Morgenluft und versucht sich in San Francisco breit zu machen. Einige Teenager die in den Genuss der „Erweiterten Befragung“ gekommen sind halten das allerdings für keine gute Idee.
Umgekehrte Vorzeichen gibt es bei „Ich schlage vor das wir uns küssen“ von Rayk Wieland. Der Überwachungsstaat DDR ist schon so lange tot und begraben, das der Protagonist W. das ganze Land praktisch schon vergessen hat. Dann holt ihn seine Vergangenheit wieder ein, allerdings eine seltsame Vergangenheit: anscheinend war er ein unbekannter, unterdrückter Untergrunddichter und ein hochgefährlicher Staatsfeind. Was seltsam ist, denn er selber kann sich nur daran erinnern Elektriker gewesen zu sein.
Thema der Woche: Bücher mit Metaebene und Zweifarbendruck!
…es gibt nicht mehr viele Gründe um auf Papier gedruckte Bücher zu kaufen, aber eine paar gibt es doch: wenn Bücher zweifarbig gedruckt werden beispielsweise. Im Fall der beiden Bücher dieser Woche ist das besonders hilfreich, den beide Bücher haben eine ausgesprochene Metaebene
„Das Haus“ von Mark Z. Danielewski ist ein ausgewachsener Horrorroman, der mir ähnlich viele schlaflose Nächte beschert hat die seinerzeit der Film „The Ring“. Worum es geht: Ein Tätowierer findet das Manuskript zu einer Filmkritik zu einem Film der nie gedreht wurde. Dieser Dokumentarfilm handelt von einer Familie die in einem Haus lebt das innen größer ist als außen, und im dem sich immer neue Räume auftun.
Heiterer ist hingegen „Die Brautprinzessin“ von William Goldman. Auch hier haben wir eine Metaebene: Während die Story selber von Piraten, wahrer Liebe, Monstern, Schwertkämpfen und Nagetieren von ungewöhnliche Größe handelt, beschäftigt sich ein andere Teil des Buches mit dem Buch selber, also wie Goldman dazu gekommen ist und wie er es gekürzt hat etc.
Thema der Woche: Die magische Universität als Ort der Handlung.
Universitäten spielen in der fantastischen Literatur eine große Rolle, Stichwort: Hogwarts oder die Unsichtbare Universität auf der Scheibenwelt.
Ein anderes schönes Beispiel ist die Universität Cornell in Ithaka. Die dient nicht nur dem Unterricht von Menschen, auch Hunde haben dort eine Universität etabliert, griechische Sagengestalten gehen ein und aus und Elfen aus Shakespeares Werkern leben unbemerkt unter den Menschen. Inmitten: eine Liebesgeschichte. Aja, und eine als Domina verkleidete lebendige Gummimaid.
Den Gegensatz dazu findet man in der absolut un-magischen Big U, der „American Megauniversity“ einem seelenlosen Moloch in dem Studenten möglichst billig ausgebildet werden. Aber auch ein solcher absolut un-magischer Ort kann schöne Geschichten hervorbringen: Liebe, Rache, Aufstand gegen das System, kafkaeske Verwaltungsgeschichten und dann gibt es noch die LARP Gruppe die im Keller gegen radioaktive Mutantenratten kämpft.
Thema der Woche: Irrlaufende Planeten! (GRRM Sonderpodcast 2 von 5)
Der zweite Podcast in meiner George R. R. Martin Reihe, als Subthema hab ich diesmal gewählt: Seltsame Planeten als Ort der Handlung.
„Treason – der Spenderplanet“ ist ein fast vergessener Klassiker von Orson Scott Card: Auf einem extrem metallarmen Planeten wurde eine Gruppe von Straftätern exiliert. Diese Straftäter hatten allesamt besondere Talente, und diese Talente bilden den Kern für die Gesellschaften, die auf diesen Planeten etablieren. Eine Story um Entwicklung, Verrat und zu vielen, selbstständig nachwachsenden Körperteilen.
In „Die Flamme erlischt“ von George R. R. Martn ist der Ort der Handlung noch exotischer: ein irrlaufender Planet nähert sich für ein paar Jahre einer Sonne, und wird bewohnbar – ideal um dort eine Art Weltausstellung abzuhalten, so finden zumindest die benachbarten Völker. Diese unwirkliche Welt stellt die Kulisse für ein Liebesdrama…